Verwaltungsgerichtshof München legt Begründung vor: Stadt Augsburg hat Hausaufgaben nicht gemacht!
„Wir als `Allianz für den freien Sonntag` freuen uns über mehr Sonntagsschutz in Augsburg, wie es das Gericht entschieden und nun begründet hat. Das Turamichele-Fest als solches kann nur mehr ohne große Ladenöffnung stattfinden und auch der Europatag mit Verkaufsöffnung steht zur Disposition.“ begründet der Diözesanpräses der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) seine Euphorie über das Urteil des Münchner Verwaltungsgerichtshofs. Bereits kurz nach der Verhandlung im Mai hatte das Gericht deutlich gemacht, dass es eine weitere Öffnung an diesen Tagen in der bisherigen Form nicht mehr geben wird.
In der nun vorliegenden Begründung wird deutlich, dass das Gericht der Stadt Augsburg den Vorwurf macht, keine hinreichende Begründung für die Ladenöffnung an den betreffenden Sonntagen vorgelegt zu haben. So fehlten „belastbare, einem Nachvollzug zugängliche Angaben jedweder Art dazu, dass diesen Veranstaltungen … eine derart starke Prägekraft für das Geschehen im öffentlichen Raum an den betroffenen Sonntagen zukommt, dass die Auswirkungen der gleichzeitigen Ladenöffnung demgegenüber als bloßer Annex (i.e. Anhängsel) erscheinen.“ (Z.62 der Begründung). Höchstrichterlich wurde bereits mehrfach festgelegt, dass eine Verkaufsöffnung aus Anlass einer Marktöffnung lediglich einen untergeordneten Charakter haben darf.
In diesem Zusammenhang führt Helmer weiter aus: „Der Sonntag hat eine hohe Bedeutung für unsere Zeit: als Tag des Herrn, als Tag der Familien und der Gemeinschaft, als Tag der Ruhe und der seelischen Erhebung, als Tag der Krankenbesuche und der lärmfreien Erholung.“ Diese Bedeutung wurde nun erneut bestätigt.
Er bedankte sich nochmals für den starken Rückenwind, den die Initiative von vielen ehrenamtlich Engagierten innerhalb der katholischen Kirche erhalten habe. Sowohl der Diözesanrat als auch die verschiedenen Ebenen der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) hätten wiederholt ihre Unterstützung deutlich gemacht.