KAB begrüßt Anpassung der Mindestlohnhöhe an Euro-Regeln

Mit den jüngsten Ankündigungen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, die Höhe des Mindestlohn an die Vorgaben der EU-Kommission anzupassen, wird ein wichtiger Schritt gegen Armut trotz Arbeit geleistet.

Dies erklärt die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB) nach der Ankündigung des Bundesarbeitsministers heute in der Haushaltsdebatte des Deutschen Bundestages, die Lohnuntergrenze bis 2026 deutlich anzuheben. Im Gespräch sind 15 Euro brutto pro Stunde.

Heil machte deutlich, dass bereits heute 20 Prozent der Bürgergeldbezieher mit staatlicher Hilfe aufstocken müssen, weil sie trotz harter Arbeit kein menschenwürdiges Auskommen haben. "Arbeit muss sich wieder lohnen" fordert der SPD-Politiker. 60 Prozent der Mindestlohnempfänger in der Europäischen Union sind Frauen. Die KAB Deutschlands fordert seit langem, die Höhe des MIndestlohns an die europäischen Regeln anzupassen. Die EU-Vorgaben gehen davon aus, dass die Lohnuntergrenze mindestens 60 Prozent des Bruttomedianlohns oder 50 Prozent des Bruttodurchschnittslohns um vor Armut zu schützen. Von einer Erhöhung würden sechs Millionen Abrietnehmerinen und Arbeitnehmer in Deutschland profitieren.

Geplante Anhebung 2026 zu spät

Der katholische Sozialvervband befürchtet, dass die Anpassung des Mindestlohns zu spät kommt, um aktuell vor Armut trotz Arbeit und Armut im Alter zu schützen. "Die Kostensteigerungen und Inflationsrate der letzten Jahre konnten mit den mageren Erhöhungen durch die Mindestlohnkommission nicht aufgefangen werden", so die KAB. Laut Mindestlohnkommission soll die Lohnuntergrenze ab Januar 2025 von derzeit 12,41 Euro pro Stunde auf 12,82 Euro steigen. Bereits im Maii hatte sich Bundeskanzler Olaf Scholz für eine zweistufige Anhebung auf 15 Euro ausgesprochen.

Kündigte heute im Bundestag eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro brutto pro Stunde an: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Hier mit dem KAB-Kampagnenplakat für einen menschenwürdigen Mindestlohn. Foto: Rabbe